"Ich wusste anfangs nicht, wohin mich Gottes Wege führen werden", erinnert sich Miriam Öttinger (26). Sie habe einfach große Lust gehabt, nicht nur als Touristin ins Ausland zu gehen, sondern sich dort zu engagieren.Die erste Station ergab sich über Kontakte ihrer katholischen Heimatgemeinde in Unterfranken. Über ein Patenschaftsprojekt konnte sie in einem Kinderheim im nördlichen Brasilien ein Praktikum, das sie für ihre Ausbildung als Erzieherin benötigte, absolvieren.
Sie qualifizierte sich später zusätzlich als Heilpädagogin und zog der Arbeit wegen zunächst ins Rheinland.Doch die Ferne faszinierte sie weiterhin. Miriam nutzte 2013 die Gelegenheit, eine Freundin in Uganda zu besuchen, die dort in einem Waisenhaus arbeitete - und unterstützte das Team eine Zeit lang, zunächst 2014 für ein halbes Jahr mit ehrenamtlicher Arbeit. Im Jahr 2016 investierte sie ihren gesamten Jahresurlaub.
2018 lernte Miriam den Ugander Charlie kennen - und lieben. Charlie, Fitnesscoach und -studioinhaber, unterstützte privat seit Jahren Straßenkinder. Daraus entwickelten beide das Projekt "Childrens Care Uganda", um diese Arbeit langfristig zu organisieren und zu sichern. "Die Kinder benötigen manchmal medizinische Hilfe, manchmal Hilfe zur Rückkehr in ihre Familien, manchmal einen Schlafplatz. Immer jedoch brauchen sie Unterstützung, um an sich selbst glauben zu können. Gottes Weg führte mich nach Uganda, zu diesem Projekt und zu Charlie", ist Miriam überzeugt.
Foto: Raphaelswerk e.V.
Zurück in Deutschland, kündigt sie ihren Arbeitsvertrag, löst die Wohnung in Deutschland auf und erkundigt sich in einer Auswanderungsberatungsstelle: Welches Visum brauche ich, um in Uganda leben und arbeiten zu können? Wie funktioniert das mit der Krankenversicherung? Kann ich dort heiraten und wird die Ehe hier in Deutschland anerkannt? Was muss ich bedenken?Die Beraterin half ihr, sich im Dschungel der Bestimmungen und Gesetze zurechtzufinden.
Miriam hatte jedoch bereits eine der wichtigsten Grundregeln für eine Auswanderung erfüllt: Sie hatte ihr neues Heimatland abseits touristischer Pfade zu unterschiedlichen Jahreszeiten kennengelernt: die Wolkenbrüche in der Regenzeit, die einen sofort komplett durchnässen; Stromausfälle, die den Mobilfunk, Telefone und Computer ausknocken; das Lastenmotorrad "bodaboda" anstatt des eigenen Autos; den Alltag jenseits exklusiver Urlaubsorte. Sie hat sich aus vollem Herzen für Uganda entschieden, für Charlie, den sie im Sommer 2019 geheiratet hat, und für das gemeinsame Projekt Childrens Care Uganda (CCU), für das sie nun finanzielle Unterstützung sucht.
Beide werden weiterhin ihre Kraft darauf verwenden, CCU in Uganda fest zu verankern, das bereits beschäftigte Personal fortzubilden und eine verlässliche finanzielle Grundlage zu schaffen.
Mehr Informationen über Children Care Uganda finden sich auf der Internetseite www.childrencareuganda.org.