Daher hat der Raphaelswerk e.V. das Beratungsangebot für deutsche Rückkehrer ausgeweitet und neu strukturiert. Zentral über den Kontakt www.raphaelswerk.de können Anfragen bereits aus dem Ausland gestellt und anschließend an eine geeignete Beratungsstelle im gesamten gemeinnützigen Netzwerkverbund weitergegeben werden. Ratsuchende können sich per E-Mail, telefonisch oder über Videotelefonie beraten lassen.
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"Unsere Beratungsstellen beantworten viele dieser Fragen" sagt Birgit Klaissle-Walk, Generalsekretärin des Raphaelswerk e.V. "Die Berater*innen informieren über die notwendigen Schritte, finden mit den Ratsuchenden Perspektiven. Das kann die mögliche Rückkehr und Re-Integration in Deutschland, aber auch der Verbleib im Ausland sein."
Der Ausbau der gemeinnützigen Rückkehrberatung ist ein vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördertes Projekt. Es hat zum Ziel, Rückkehrern, egal wo in Deutschland sie sich niederlassen möchten, Beratungshilfen anzubieten, um eine gelingende Reintegration zu unterstützen.
2019 zogen gut 200.000 Deutsche aus dem Ausland zurück nach Deutschland, das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Kassel. Bis September 2020 verzeichnet das Bundesamt für Statistik bereits 146.000 Zuzüge für das vergangene Jahr. Die Gründe für eine Rückkehr sind vielschichtig: Wirtschaftliche Krisen, politische Veränderungen im Aufenthaltsland, Arbeitsplatzverlust - auch wegen Corona.
Aufenthaltsrechtliche Fragen, z.B. wegen des Brexit, familiäre Gründe, wie Pflege der Eltern oder die deutsche Schulbildung für die Kinder spielen eine wichtige Rolle. Ältere Menschen möchten zu ihren Wurzeln zurückkehren und bei ihrer Familie leben.
Seit 150 Jahren berät das Raphaelswerk Auswanderungswillige. Die Rückkehr ist eine Facette der Auswanderung. Die Ratsuchenden wünschen ebenfalls eine qualifizierte und individuelle Beratung, damit der Neustart möglichst reibungslos verläuft.
Der Raphaelswerk e.V. ist ein Fachverband der Caritas.
Das Projekt "Ausbau der gemeinnützigen Rückkehrberatung für deutsche Rückkehrwillige"
wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.